Eisige Nächte – warmherzige Menschen

Nach ein paar erholsamen Tagen in Falkau ging es am 09.04.21 wieder auf unsere Räder Richtung Donauquelle in Donaueschingen. Unsere Strecke dorthin führte uns durch den märchenhaft schönen Schwarzwald entlang des Titisees und kilometerlang durch eine Allee mitten im tiefsten Wald, es war unglaublich schön und auch das Wetter war auf unserer Seite – unsere Fahrradherzen waren am Glühen 😃.

Nach wirklich schönen Eindrücken haben wir kurz vor Donaueschingen, auf dem Schellenberg, einen tollen Platz gefunden, um Feuer zu machen, eine Wurst zu bräteln und das Zelt aufzuschlagen. Der Zeltplatz wurde sogar vom Revierförster höchstpersönlich abgesegnet 😃. Winfried hat uns angesprochen, als er an uns vorbei gejoggt ist und wir führten ein interessantes Gespräch unter anderem über ein bekanntes Kloster in Georgien, über welches er erst kürzlich einen Artikel gelesen hat, den er uns dann später mit zwei regionalen Bieren vorbei brachte – eine schöne Überraschung, welche uns riesig gefreut hat.

Am darauffolgenden Tag erreichten wir dann den 1. Meilenstein unserer Reise – die Donauquelle in Donaueschingen, von wo aus wir nun entlang des Donauradweges radeln werden.

Die 1. Etappe des Donauradweges führte uns entlang von wunderschönen Schlössern, Ruinen und Landschaften. Auch die Temperatur erreichte ihren Höhepunkt mit sagenhaften 18°C, was dazu führte, dass wir uns aufgrund von ausbleibenden Möglichkeiten zum duschen dazu entschieden haben ein Bad in der Donau zu nehmen. Brrrr, war das kalt, aber zugleich auch sehr erfrischend und belebend. Auch die wichtigsten Kleidungsstücke haben wir bei dieser Gelegenheit gerade noch gewaschen.

Wir waren zwar anhand des Wetterberichts darauf vorbereitet, dass es die nächsten Tage (Wochen) kalt wird, aber als wir am nächsten Morgen aus dem Zelt gekrochen sind, konnten wir unseren Augen kaum trauen, als alles in Schnee gehüllt war. Da es bis zum frühen Nachmittag weiter geschneit hat, haben wir uns entschieden die komplette Regengarderobe anzuziehen und loszufahren. Es war eisig kalt, auch dank der Bise, welche uns seit dann jeden Tag um die Ohren weht mit starkem Gegenwind. Auch das Zelt, unsere Wasserflaschen und sämtliche Fahrradtaschen sind über Nacht jeweils gefroren, da es bis zu -5°C kalt wurde. So macht Fahrrad fahren eher wenig Spass, dafür wurden wir am Dienstag Abend mit einem genial schönen Zeltplatz belohnt, wo wir uns auch an einem Feuer wärmen konnten. Nicht schlecht staunten wir, als direkt neben uns ein Biber im Fluss auftauchte 😍.

Als wir die Hoffnung auf eine warme Unterkunft schon fast aufgegeben haben (leider bekommt man bei Warmshowers im Moment fast nur Absagen), ist ein Schild mit der Möglichkeit zum Campen auf einem Bauernhof aufgetaucht. Der Bauer war glücklicherweise gerade draussen, so haben wir unsere Chance gepackt und ihn nach einer warmen Dusche gefragt. Er hatte eine riesen Freude an uns und unserem Vorhaben, so dass er sofort einwilligte und uns zur Krönung sogar ein Zimmer mit Holzofen zum Übernachten angeboten hat – es gibt einfach sooo tolle Menschen!! Zudem hatten wir das Vergnügen, den gesamten Hofzoo gezeigt zu bekommen, seien dies Geisslein, ganz frisch geborene Hasenbabys, Schweine, Kühe etc., es war unglaublich schön, wie warmherzig wir empfangen wurden und fühlten uns sofort pudelwohl. Auch die Dusche und den Ofen haben wir unvorstellbar genossen 🙃.

Unser Glück währte noch länger, als wir von Luca die Möglichkeit erhalten haben bei ihm in Ulm zu übernachten, dies sogar für 2 Nächte, wo wir uns jetzt auch mal einen Pausentag gönnen können (tut das gut!!). Ganz tolle, spannende Gespräche und Geschichten haben wir mit ihm geteilt und fahren nun weiter entlang des Donauradweges, in der Hoffnung, bald auf besseres Wetter, höhere Temperaturen und vor allem Rückenwind zu stossen.

Das schiefste Hotel der Welt in Ulm

5 Kommentare zu „Eisige Nächte – warmherzige Menschen“

  1. Gasser Heidi Damaris

    Einfach unglaublich, was ihr alles schon erlebt und gesehen habt.
    Ich hoffe für euch, dass es bald wärmer wird.
    So oder so möge das Glück auf eurer Seite sein.

  2. Gasser Berti (Nani)

    Wir haben so kalt hier oben in den Bergen und meine Gedanken sind viel bei Euch .Hoffe dass das Wetter bald
    wärmer wird. Auf dem Velo wenn die Bise nicht geht ist es sicher besser und Ihr kommt sehr gut weiter.
    Ich wünsche Euch viel Wärme und nicht so kalt in der Nacht. Zum Glück gibt es immer wieder freundliche und
    hilfsbereite Menschen. Alles Liebe und gute Fahrt wünscht Euch s Nani vom Brunni

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