Norwegen – Mal rauf, mal runter!

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Kaum in Norwegen angekommen, ging es für uns das erste Mal so richtig rauf und runter. Leider aber nicht nur auf der Strasse, wo wir jetzt, kurz nach der schwedischen Grenze, schon mindestens doppelt so viele Höhenmeter am Tag fahren wie bevor. Auch unsere Motivation ging mal rauf, dann aber leider doch eher runter!


Bevor wir auf unsere kleine Pechsträhne eingehen, wollen wir noch zwei, drei Eigenheiten über Schweden erwähnen:

Vom Preisniveau waren wir positiv überrascht, ähnelt es doch den Preisen in Deutschland. Vor allem die Mittagsmenü-Angebote sind sehr preiswert. Auch Kaffee-Liebhaber kommen auf ihre Kosten, so kann man Filterkaffee in fast jedem Restaurant oder Café einmal bezahlen und dann kostenlos auffüllen so oft man möchte. Im Strassenverkehr ist es sehr angenehm als Velofahrer unterwegs zu sein, da wir immer grosszügig überholt wurden und sogar beim Zebrastreifen sehr früh abgebremst wird, um uns durchzulassen.
In Schweden ist es möglich im Alter von 16 Jahren bereits ein Auto zu erwerben, das auf 30 km/h gedrosselt ist. So sieht man diverse Jugendliche, die mit ihren aufgemotzten Karren den ganzen Verkehr aufhalten oder sie beschleunigen auf dem Parkplatz immer wieder Vollgas (auf 30 km/h 😂). Am Wochenende holt dann die ältere Garde ihre Ami-Schlitten hervor. In grossen Teilen des Landes sind diese Autos sehr beliebt. Wir haben uns oft gefragt, ob da wohl jemand eine Sammelbestellung aufgegeben hat 😃.


Für unseren Geschmack waren wir viel zu kurz in Schweden, es hat uns sehr gut gefallen, vielleicht auch darum, weil wir unsere einzigen zwei warmen (> 20°C) Tage dort verbracht haben?!
Sobald wir die Grenze zu Norwegen passierten, wurde es auch schon wieder sehr frisch bei Temperaturen um die 14°C. Irgendwie will es einfach noch nicht so wie wir. Täglich kämpfen wir auch gegen einen heftigen Gegenwind mit Sturmböen von bis zu 50 km/h an. Immerhin vom Regen blieben wir meist verschont, das wird sich allerdings laut Wetterbericht in den nächsten Tagen definitiv ändern 🌧.
Als wäre dies nicht schon genug, haben wir uns beide noch eine Grippe eingefangen. Ein Zustand, in dem man froh wäre sich zu Hause im eigenen Bett auskurieren zu können. Uns blieb dann nur noch eine überteuerte Unterkunft zu nehmen, um uns vor Wind und Wetter geschützt erholen zu können.
Ganze drei Nächte blieben wir im heruntergekommenen Motel, mit CHF 80.- pro Nacht mit Abstand die günstigste Option in der Region.
All dem zum Trotz erlebten wir immer wieder schöne Momente mit Menschen, die es gut mit uns meinen. So organisierte uns in Hamar die Mitarbeiterin des Touristeninformationsbüros ein gratis Mittagessen, da sie so Freude an unserer Reise hatte. Zudem rief sie den Journalisten der Lokalzeitung an, um uns zu interviewen. Auch der Motelbesitzer hat uns beim Abschied noch mit Essen beschenkt und uns einen kleinen Rabatt gewährt.
Doch unser aller grösstes Hoch war die Nachricht der australischen Botschaft, dass wir das 12 Monate Visum bekommen haben, welches wir vor sagenhaften 2 Monaten beantragt haben – die Geduld hat sich gelohnt 😍! Unser Flug geht am 26.09.22 ab Helsinki nach Brisbane.

Um irgendwann dann doch noch die Küste zu erreichen, haben wir uns entschlossen den Zug nach Åndalsnes bis kurz vor die Küste zu nehmen. Dort mussten wir dann feststellen, dass wir doch noch einen Pausentag mehr benötigen. So sind wir jetzt gerade hinter einem Eishockeyfeld im Zelt und hoffen, dass wir morgen endlich weiter können!

Immerhin konnten wir hier zum ersten Mal wieder etwas Motivation und Zuversicht tanken, die Landschaft ist wunderschön, das Wetter endlich fast windstill, auch wenn noch etwas kalt und auch die Mücken sind verschwunden 🥳. Vor uns liegt nun die vermeintlich schönste Strasse der Welt, die Atlantikstrasse 😍.

Hier unsere Eindrücke. Wenn wir diese Bilder im Nachhinein betrachten, sieht alles so schön aus. In Wirklichkeit ist unser unsichtbarer Gegner, der Wind und die Mücken sehr zermürbend und lässt uns kaum einen Abend geniessen und entspannen.

3 Kommentare zu „Norwegen – Mal rauf, mal runter!“

  1. PETER UND MARLENE FREY

    LIEBE NICOLE, LIEBER BENI,
    TOLL WAS IHR ALLES UNTER DIE RÄDER NEHMT UND KÄMPFT UNVERDROSSEN GEGEN JEDE BREMSE, VORALLEM AUCH DIE UNVERMEIDLCHEN TIEFS NEHMT IHR MUTIG IN ANGRIFF OHNE VERZWEIFLUNG, IMMER SCHÖN BRAV ZIEL ERREICHEND UND EIN ERLEBNIS NACH DEM ANDERN MEMORIERT UND EBENSO TIEF GENIESST! AUCH LÄSST IHR EUCH NICHT BODIGEN DURCH EINE ERKÄLTUNG, DAS IST TRAINING FÜRS IMMUNSYSTEM SOWIE GIBT ES DURCHHALTEWILLEN. DAZU EINFACH EIN LAUTES BRAVO FÜR EUCH BEIDE, UND BEREITS WIEDER EINE BELOHNUNG MIT DEM AUSTRALISCHEN JAHRES VISUM. IHR SEID EINFACH EIN
    AUSSERODENTLICHES UND REALES MUTIGES ABENTEUERPAAR, DAZU WEITERHIN DIE BESTEN WÜNSCHE ZUM ERFOLG MIT EUREM REALEN MUT UND WILLEN ZU EUREN ZIELEN.
    LIEBE GRÜSSE AUS BIRR VON PETER UND MARLENE F R E Y

  2. Auch von uns herzliche Grüße und dank für euren Bericht. Gut, daß ihr wieder genesen seid! Ihr kämpft mit Kälte, wir mit Hitze, derzeit in St. Jean Pied de Port an der spanischen Grenze! In zwei Tagen sollte die Radreise in San Sebastián zu Ende gehen. So schnell…!
    Es freut uns, daß ihr das Visum bekommen habt!
    Macht es gut!
    Liebe Grüße!
    Andreas & Barbara
    Aktuell hier: https://www.komoot.de/collection/1082809/-camino-france-espagne-2022

  3. Wir möchten uns wieder für euren tollen und auch den weniger guten Bericht bedanken.
    Sehr eindrucksvoll sind wieder die Bilder. Neben dem Wind und den Mücken mussten
    wir von den geschwächten und kranken Nicole und Beni Kenntnis nehmen. Wir hoffen,
    dass es nicht Korona ist, welche euch befallen hat. Es zeigt wieder einmal mehr, dass
    niemand von solchen Uebeln gefeit ist.
    Geht die kommende Zeit etwas ruhiger an und schaut gut zu eurer Gesundheit. Wir
    hoffen, ihr übersteht auch diese Krise. Auf jeden Fall wünschen wir euch alles Gute.
    Liebe Grüsse von Seengen
    Grosi und Grossvater

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